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Städte der Zukunft – leiser, sportlicher, lebenswerter

Städte der Zukunft – leiser, sportlicher, lebenswerter

Befragt man Experten nach der Zukunft der Städte, hört man viel von weiterer Urbanisierung, also weiterem Zuzug in die gut ausgebauten Gebiete. In Deutschland leben nur ca. 25% der Menschen auf dem Land, mit weiter abnehmender Tendenz. Das bedeutet einerseits eine Expansion der Städte, bei gleichzeitiger Verteuerung der Lebenssituation.

Es bedeutet aber auch ein Zusammenrücken innerhalb der Städte, was sich auch auf die Mobilität auswirken wird. Wir können also sozusagen frei wählen ob wir zukünftig mehr Stau wollen oder lieber langsam aber sicher umdenken. Ein Umdenken betrifft z.B. die Wichtigkeit und die Stellung von Autos in unserer Gesellschaft. Es gibt bereits jede Menge Teil- und Mietmodelle, die immer mehr zunehmen werden. Aber es ist auch eine grundsätzliche Frage ob wir uns vorstellen können, dass das Auto als wichtigstes Transportmittel abgelöst werden kann. Alternativen gibt es inzwischen jede Menge und mit der Verbreitung der E-Bikes lassen sich endlich auch längere Strecken „sauber“ und ohne Lärm zurücklegen.

Spannend wird das Thema aber immer mehr, wenn endlich Fahrräder auch so schnell sind wie Autos oder sogar deutlich schneller. Nachdem zu Beginn der Industrialisierung der Verkehr immer schneller wurde, wird er heute wieder langsamer, weil Straßen sich nicht beliebig verbreitern lassen. Der Stadtverkehr wird dabei maßgeblich von Ampelsteuerungen und Kreuzungsverkehr gebremst, wie wäre es also mit einer Fahrrad-Autobahn? Ein Begriff der hierzulande noch Verwunderung und sogar Kopfschütteln auslöst, ist in den skandinavischen Ländern längst Alltag. Und wie, in der Vorzeigestadt Kopenhagen werden seit 2012 Stück für Stück die sogenannten Cykelsuperstis gebaut, die Vororte, an die City anschließen. Dort werden nicht umsonst 45% aller Fahrten zur Arbeit oder Schule mit dem Fahrrad erledigt. In Holland ist das auch längst Alltag und heißt „Snelfietsroute“. Wer durchschnittlich mit 20km/h unterwegs ist, den erwartet auf solchen Radautobahnen eine durchgehende grüne Welle in die Stadt. Das klingt so einfach und so intelligent, dass man sich fragt, wieso solche Modelle in Deutschland unmöglich scheinen.

Aber das ist nicht ganz richtig, auch im Ruhrgebiet, wo sich bekanntlich ein Stau nach dem anderen hinzieht, wird gerade an einer Fahrradautobahn gebaut. Eine 100km lange Radstrecke mit dem Namen Radschnellweg Ruhr RS1 soll hier neue Maßstäbe setzen. Die derzeit noch im Bau befindliche Strecke soll eines Tages von Hamm über Dortmund, Bochum und Essen bis nach Duisburg führen. Die mit 184 Millionen angesetzte Strecke klingt zwar nicht nach einem Schnäppchen aber für eine so große bauliche Maßnahme in Verbindung mit dem zu erwartenden Nutzen durchaus preiswert.

Nun bleibt es also noch an der Weiterentwicklung der Ebikes, aber vor allem auch der Politik. Denn dass Elektrofahrräder heute ohne weiteres 50 – 60 km/h fahren können und damit immer mehr zu einer Auto-Alternative werden, ist bekannt. Diese auf den Autobahnen zuzulassen eine andere. Natürlich sind gute Ebikes auch heute noch keine Schnäppchen, aber ein paar tausend Euro auszugeben, wenn man diese beim Auto spart, klingt auch gar nicht mehr so unmöglich.

Und so heimlich und nebenbei könnte man so auch noch etwas für die Fitness tun, ohne Zeit dafür zu „opfern“. Es gilt als Faustregel, dass der Mensch mindestens 30 Minuten am Tag seinen Puls auf ein gesundes Maß in die Höhe treiben sollte um seine Gesundheit zu fördern. Das klingt doch wie dafür gemacht?!

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